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Behandlung bei Herpes: schulmedizinisch und alternativ

Behandlung bei Herpes: schulmedizinisch und alternativ

Herpesinfektionen werden durch einen von zwei Virustypen ausgelöst: Der Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV1) verursacht Lippenherpes, HSV2 den Herpes im Genitalbereich. Da Herpes (noch?) nicht heilbar ist, lindert eine Therapie nur die Symptome und Beschwerden. Hier spielen naturkundliche Verfahren ihre Stärke aus.

Wie wird Herpes Simplex behandelt?

Die Herpes-Infektion ist nicht heilbar. Hat man sich einmal mit dem Virus infiziert, trägt man ihn sein ganzes Leben mit sich herum.

Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn die Fieberbläschen länger als zehn Tage andauern oder sie sich ausdehnen.

Bei Ausbruch von Lippenherpes werden häufig virenhemmende Medikamente mit den Inhaltsstoffen Aciclovir und Valaciclovir verschrieben (Salben, Cremes). Allerdings, so schreiben die Autoren des Buches Bittere Pillen • Nutzen und Risiken der Arzneimittel:

Eine Überlegenheit gegenüber Wirkstoff-freien Cremen oder Gelen, die lediglich austrocknend wirken, ist nicht nachweisbar.

Gehen Sie äußerst vorsichtig vor! Tragen Sie Salbe oder Creme nur mit einem Wattestäbchen auf. Verwenden Sie Gummihandschuhe, wenn Sie die Salbe mit den Händen applizieren wollen!

Für die entzündeten Bereiche gibt es desinfizierende und austrocknende Substanzen. Zinksulfat deckt die Bläschen ab und beschleunigt die Austrocknung.

Tritt der Herpes wiederholt auf (auch in sich verkürzenden Abständen), so spricht das für eine geschwächte Abwehr. Die Abwehr lässt sich durch eine konstitutionelle Therapie* stärken.

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Die konstitutionelle Therapie behandelt den Menschen ganzheitlich. Sie betrachtet die körperliche, die seelische und die geistige Ebene des Patienten bezogen auf sein bisheriges Leben. Dabei können auch Krankheiten der Eltern und Verwandten von Bedeutung sein. Die konstitutionelle Therapie dient der Heilung chronischer Krankheiten; sie stellt den Kern der Klassischen Homöopathie dar.

Bei Herpes kommen in der Homöopathie folgende Mittel zum Einsatz:

  • Arsenicum album: Wenn Sie schon bei geringster Anstrengung erschöpft sind, wenn Ihnen fröstelt, wenn der Hautausschlag brennt, wenn Sie ruhelos sind.
  • Capsicum: Wenn Ihre Schleimhäute gereizt sind. Bei Bläschen auf der Zunge oder rund ums Kinn, wenn Ihre Mundwinkel einrgerissen sind.
  • Mercurius solubilis: Wenn Sie unter Entzündungen in der Mundhöhle leiden.
  • Sempervivum: (Hauswurz) Der Tee aus den frischen Blättern bzw. deren Saft wird zu einer Essenz verarbeitet, die für Umschläge verwendet werden kann. Einsatzgebiet: Wunden, Geschwüre, Hautausschläge, Warzen.
  • Natrium chloratum: Wenn Sie Fieber haben und/oder sich Bläschen bilden.
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In der traditionellen chinesischen Medizin, der TCM, gehört die Akupunktur zu einer der fünf Therapiesäulen. Beim der Akupunktur von Herpes werden jene Meridiane angesprochen, die schmerzlindernd wirken und den Juckreiz mildern.

Melissenblätter besitzen Wirkstoffe, die antiviral wirken (sollen) – die Autoren von „Bittere Pillen“ sind da eher skeptisch. Hamamelis (die Zaubernuss) besitzt adstringierende Eigenschaften (es zieht zusammen) und wirkt entzündungshemmend.

Echinacea, der Rote Sonnenhut, enthält Wirkstoffe, die das Abwehrsystem stimulieren. Sie wirken antibakteriell hemmen die Vermehrung von Viren. Echinacea gibt es als Salbe, die sich bei Lippenherpes bewährt.

Gemeinsamkeiten bei Lippenherpes und Genitalherpes

Für HSV2 gilt dasselbe wie für HSV1: Im Grunde lassen sich nur die Symptome und Beschwerden behandeln: Salben lindern den Juckreiz. Den Genitalherpes behandelt man meist mit Tabletten, die allerdings dieselben Inhaltsstoffe aufweisen wie bei HSV1. Bei besonders schweren Ausprägungen des Virus-Ausbruchs kommen auch Infusionen mit den entsprechenden Wirkstoffen zum Einsatz. Die Erfolgsaussichten sind bescheiden, denn Herpes ist, wie gesagt, nicht heilbar. Die Medikamente können den Einfluss des Krankheitserregers zurückdrängen – mehr nicht.

Was kann ich selbst tun bei Herpes?

Medikamentöse Eingriffe sind erst dann erforderlich, wenn der Herpes bereits ausgebrochen ist. Falls Sie unter der Viruserkrankung leiden, können Sie selbst viel dazu beitragen, den Ausbruch herauszuzögern oder gar ganz zu verhindern. In erster Linie betreffen die Empfehlungen einen gesunden Lebensstil.

  • Achten Sie auf erhöhte Hygiene! Händewaschen niemals vergessen!
  • Tragen Sie vorbeugend, besonders aber während der Akutphase luftdurchlässige Kleidung (bei Genitalherpes).
  • Verwenden Sie bei intensiver Sonnenstrahlung einen Lippenstift mit hohem Lichtschutzfaktor – er schützt die Haut vor dem Stressfaktor UV-Strahlung!
  • Entspannen Sie ganz bewusst! Aktivieren Sie Ihre Selbstheilungskräfte durch Meditation, Tai Chi, Qi Gong oder Autogenes Training. Entspannung reduziert den Stress und damit das Rezidivrisiko (das Wiederauftreten der Bläschen).

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