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Medikamente und Arzneien: Information aus dem Internet

Medikamente und Arzneien: Information aus dem Internet

Wie sicher, wie verlässlich sind die Informationen, die das Internet zu Arzneimitteln bietet? Darauf lässt sich keine umfassend oder erschöpfend gültige Antwort geben – vielleicht nur so viel: Google liefert jede Menge Treffer, aber keine Garantien. In diesem Beitrag finden Sie einige ausgewählte Adressen mit im hohen Maße sicheren Informationen rund ums Thema Medikamente und Arzneien!

Die guten ins Töpfchen – die schlechten ins Kröpfchen! Wer sich Aschenputels Motto zu eigen macht bei seinen Reisen durchs Internet, handelt klug. Besonders wenn es um lebenswichtige Informationen geht, kann gar nicht nachdrücklich genug darauf hingewiesen werden: Das Internet steckt voller Mist! Google liefert Treffer, und Wikipedia steht jedem offen: Laie oder Nobelpreisträger – jeder kann Wikipedia mit Informationen und Meinungen „füttern“. Herauszufiltern, was zutreffend ist, was purer Blödsinn, fällt nicht immer leicht.

Hier ein paar ausgesuchte Adressen, bei denen Sie im hohen Maße sicher sein können in Bezug auf die Verlässlichkeit der Informationen.

Der Giftnotruf der Charité

Die „Charité“ gehört zu den weltweit angesehensten Kliniken – „Universitätsmedizin Berlin“ nennt sie sich mit einiger Bescheidenheit. Unter ihrem Dach sind die medizinischen Fakultäten der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin vereint. In den 400 Jahren seit ihrem Bestehen (gegründet wurde die Charité 1710 als Pesthaus) hat sie sich einen herausragenden Ruf als Lehr- und Forschungsstätte erworben.

An der Charité gibt es einen Giftnotruf; er ist rund um die Uhr erreichbar unter der Telefonnummer (030) 19240. Der Anruf ist kostenlos. Beim Giftnotruf erhalten sowohl Laien wie auch Ärzte Antworten zur Risikoeinschätzung, Behandlung und Prävention von Vergiftungen, beispielsweise nach einem Medikamentenmissbrauch oder bei einer Arzneiunverträglichkeit.

Stiftung Warentest

Auch die Stiftung Warentest genießt in Deutschland hohes Ansehen. In ihrem Internetauftritt „Medikamente im Test“ bewertet die „Verbraucherorganisation“ mehr als 8.000 Medikamente (Stand Oktober 2014).

Nachvollziehbar, aber zugleich auch ärgerlich: Die Informationen kosten Geld. Wer wissen will, was die Stiftung Warentest zu einem bestimmten Medikament herausgefunden hat, kann sich entscheiden: Entweder kauft man einen einzelnen Artikel (etwa 1 Euro pro Beitrag), oder man schließt eine Flat ab, die sämtliche Informationen für den gebuchten Zeitraum freischaltet.

Das Gute am Internetauftritt der Stiftung Warentest „Medikamente im Test“: Man kann gezielt Informationen zu bestimmten Arzneien abrufen, es lässt sich aber auch über ein Krankheitsbild herausfinden, welche Medikamente wie wirksam sind. Das Suchformular ist einfach gestaltet, in übersichtliche Rubriken unterteilt und dadurch enorm hilfreich.

Weniger schön: Die Stiftung formuliert negative Bewertungen nur sehr vorsichtig, bemängeln die Autoren des Bestsellers Bittere Pillen • Nutzen und Risiken der Arzneimittel: „Wenig geeignet“ heißt es da, statt deutlich zu machen, wenn ein Medikament absolut nicht sinnvoll ist – was häufiger vorkommt, als man glauben mag.

Infos aus der Schweiz

Beginnen wir mit der Einschränkung: Wenn Sie auf auf documed.ch nach Informationen suchen zu einem deutschen Medikament, endet die Suche nicht selten mit dem Hinweis: „Keine Ergebnisse“.

Wenn Sie jedoch den Wirkstoff des Medikaments eingeben, erhalten Sie Auskunft zu schweizerischen Medikamenten und so, über einen kleinen Umweg, die gewünschten Informationen.
Die Autoren von „Bittere Pillen“ bescheinigen documed.ch, es sei „inhaltlich besser, genauer und umfangreicher als etwa die von netdoktor.at oder der Gelben Liste angebotenen Informationen“.

Der Onkel Doktor im Netz

Die Arzneimitteldatenbank von netdoktor.de enthält nach Angaben der Betreiber „alle wichtigen Informationen zu Anwendungsgebieten, Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen und sonstige wichtige Hinweise“ von mehr als 50.000 Medikamenten. Aufgelistet sind sowohl rezeptpflichtige als auch rezeptfreie Arzneien.

 Sehr übersichtlich und leicht bedienbar gestaltete Datenbank!

Homöopathie

Wer sich für Homöopathie interessiert, kennt die Deutschen Homöopathie-Union. Falls nicht: Der Internetauftritt der DHU ist die wahrscheinlich ausführlichste und verlässlichste Datenbank zu homöopathischen Arzneien.

Nachtrag zur Stiftung Warentest

Vor einigen Jahren musste die renommierte Stiftung Warentest eine Niederlage einstecken und ein Buch über „Alternative Medizin“ vom Markt nehmen. Grund unter anderem: die Klage eines promovierten Universitätsangestellten. Hier der Bericht über Hintergründe, Veröffentlichung und Kritik an der Stiftung Warentest und dem Buch „Die Andere Medizin“.

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