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Rückenschmerzen: die fünf häufigsten Gründe

Rückenschmerzen: die fünf häufigsten Gründe

Rückenschmerzen sind so individuell wie die Menschen, die daran leiden – mit weitreichenden Folgen für Diagnose und Therapie: Erst wenn die Ursache für den Rückenschmerz gefunden ist, beginnt echte Heilung.

Bis es soweit ist, kämpfen Arzt und Therapeuten an der Symptome-Front, sie bekämpfen also den Schmerz bzw. das Schmerzempfinden ihrer Patienten.

Bekämpfung des Rückenschmerzes besitzt Risiken

Die symptomatische Schmerzbekämpfung besitzt ihre eigenen Tücken; im Gespräch mit seinem Therapeuten sollte man stets deren Vor- und Nachteile abwägen.

Wer seine Schmerzen mit Tabletten bekämpfen muss, kann sich heftige Magenschmerzen einhandeln und unter den Folgen fast noch mehr leiden als unter dem Schmerz, den die Tabletten eigentlich verdrängen sollten.

Wer Spritzen an den neuralgischen Punkten erhält, geht ein gewisses Risiko einer Nervenverletzung ein.

Fünf Gründe für Rückenschmerzen

Die Auslöser für den Rückenschmerz lassen sich in zwei Kategorien einteilen

  • akute Ereignisse
  • über Jahre tolerierte Einflüsse.

Das aber heißt im Umkehrschluss: Eine „richtige“ Lebensweise beugt Rückenschmerzen vor! Wer die entsprechenden Auslöser und Verursacher kennt, kann viel tun, damit Rückenschmerzen erst gar nicht entstehen. Hier die fünf häufigsten Gründe, die zu Rückenschmerzen führen.

Ursache Nummer 1: psychischer Druck

Wer froh ist und glücklich, lässt die Schultern nicht hängen! Nicht nur die Seele leidet unter psychischem Druck – auch der Körper sagt nach einer gewissen Dauer: „Ich kann es nicht mehr tragen!“ Und, überspitzt formuliert, er verbiegt sich.

Ursache Nummer 2: alte Verletzungen

Allzu oft begeben wir uns nach einem Unfall oder einer Verletzung in eine Art Schutzhaltung: Wir wollen vermeiden, dass der Schmerz wieder auftritt.

Im Laufe der Zeit kann diese Fehlhaltung einspuren, das heißt: Wir übernehmen dauerhaft eine Haltung oder eine Bewegung, die unphysiologisch ist, die einer gesunden Körperhaltung nicht entspricht.

Besonders die Osteopathie forscht solchen alten Ursachen nach: In einem ausführlichen Erstberatungsgespräch begibt sich der Osteopath auf die Suche nach möglichen Verletzungen oder Unfällen aus der Vergangenheit des Patienten. Mit manchmal überraschendem Ergebnis:

Da taucht in der Erinnerung des Patienten auf einmal der Sturz auf die Bettkante auf, als er mit seinen Geschwistern gerauft hat. Obwohl das Ereignis Jahrzehnte zurückliegt und längst vergessen schien, bereitet es heute den Kummer.

Der Osteopath weiß: Nicht jeder Schmerz zeigt sich dort, wo er entsteht. Es kann also sein, dass ein Rückenschmerz an der Leber therapiert wird.

Ursache Nummer 3: falsches Training

Man meint es gut – und macht es falsch! Die Bewegungsabläufe beim Walken, beim Joggen, beim Fahrradfahren, Schwimmen oder im Fitnessstudio sind nicht allzu kompliziert, und doch lässt sich hier sehr viel falsch machen. Genauer: Sehr rasch hat man sich falsche Bewegungsmuster antrainiert.

Wenn dann der Schmerz auftaucht, wundert sich der Patient. Er ist doch der Meinung, viel für seinen Körper und Bewegungsapparat (für seinen Rücken!) zu tun! Und nun das …!

Ursache Nummer 4: einseitige Körperhaltung

Dass wir zu viel sitzen, ist allgemein bekannt. Im Auto, am Schreibtisch, in der Schule … Viel schlimmer aber ist: Meist sitzen wir falsch!

Zu langes Sitzen lässt sich, Gott sei Dank, ausgleichen durch ausreichende Bewegung. Eine falsche Sitzhaltung aber kann man nicht „ausgleichen“ – wie sollte das gehen? Deshalb muss man von Anfang an auf richtiges Sitzen achten.

Stichwort „Ausgleich: Hier zeigen Gymnastik und richtig ausgeführtes Bewegungstraining unter Umständen einen heilsamer Effekt: Wer sich in diesen Momenten eine gute Körperhaltung aneignet (besser wäre vielleicht der begriff: eine günstige Körperhaltung), der wird automatisch viel aufmerksamer gegenüber seiner Körperhaltung beim Sitzen.

Tipps

  • Wer viel sitzt, sollte jede Gelegenheit nutzen, sich zu bewegen!
  • Stehen Sie auf, wenn Sie telefonieren
  • Gehen Sie nach einer Stunde sitzen in die Küche, auf Toilette, durchs Büro. Bewegen Sie sich einfach!
  • Werfen Sie einen Bleistift auf den Boden, und heben Sie ihn auf. Mal mit der linken, mal mit der rechten Hand. Und im Sommer ziehen Sie die Sandalen oder die flip flops aus und greifen den Stift mit den Zehen!

Ursache Nummer 5: falsche Haltungs- und Bewegungsmuster

Eltern sind auch hier ein Vorbild: der schlurfende Gang, die zusammengerollte Schulter, der eingedrehte Fuß, die allzu langen Schritte, der nach vorne gereckte Kopf …

Es ist nicht ganz leicht zu klären, wie bedeutsam dieser Punkt für die Entstehung von Rückenschmerzen wirklich ist. Aber immer wieder erfahren Therapeuten und Ärzte, dass dieselbe Art zu gehen sich durch die Familie hindurchzieht wie eine typische Nasenform, das kantige Kinn, die hohe Stirn.

Auch hier kann der Osteopath helfen, zu einer günstigen Bewegungsform zurückzufinden. Wer selbst etwas tun möchte, wird mit Yoga, QiGong, Pilates viel erreichen. Diese teils meditativen, teils gymnastischen Übungen können quälende oder störende Rückenschmerzen merklich lindern.

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