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Grippeschutzimpfung: am besten im Herbst

Grippeschutzimpfung: am besten im Herbst

Der Herbst ist der günstigste Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung. Noch ist die Grippewelle nicht herangerollt (sie kommt meist erst nach dem Jahreswechsel), noch hat der Körper Zeit, seine Abwehrkräfte zu mobilisieren. Wer sich impfen lassen möchte, sollte dies in den Monaten Oktober und November tun.

Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Grippeschutzimpfung

Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission sollen wissenschaftlich fundiert sein, sie dienen den Bundesländern als Vorlage für deren öffentlichen Impfempfehlungen. Doch die Kommission ist nicht unumstritten: Die Mehrzahl ihrer derzeit 16 Mitarbeiter pflegt nach Angaben der Organisation Transparency International „mehr oder minder intensive Kontakte, darunter auch bezahlte Tätigkeiten, zu den wichtigsten Herstellern von Impfstoffen …“ Das hat zumindest einen Beigeschmack, besonders wenn man den folgenden Satz liest:

Die jährliche Impfung wird auch dann empfohlen, wenn die Antigenzusammensetzung des Impfstoffs gegenüber der vorhergehenden Saison unverändert ist.*

Impfen jedes Jahr auch wenn sich nichts geändert hat – das nennt man dann wohl „Auffrischung“. Trotzdem aber bleiben die Überlegungen bedenkenswert. In ihrem Bulletin schreibt die STIKO:

Die Indikationsgruppen für die Influenza-Impfung … bleiben unverändert – es handelt sich NICHT um eine Empfehlung zur generellen Impfung auch gesunder Kinder! Es wäre zu begrüßen, wenn die im Vergleich zu einer Injektion ggf. größere Akzeptanz der nasalen Impfstoffapplikation zu einer Steigerung der Impfquote in der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit Risikofaktoren und damit zum Erreichen des Impfziels, diesen Personenkreis vor schweren Influenza-Erkrankungen zu schützen, beitragen könnte.**

Das bedeutet im Klartext:

  • Von einer Empfehlung für eine generelle Impfung kann nicht die Rede sein – auch wenn es in manchen Medien so dargestellt wird!
  • Es gibt eine Alternative zur Grippeschutzimpfung – zumindest für Kinder und Jugendliche: Der Wirkstoff wird in die Nase gesprayt
  • Die STIKO würde es „begrüßen“, wenn mehr Kinder und Jugendliche geschützt würden.

Ob Sie sich gegen die Grippe impfen lassen sollen, verrät Ihnen Ihr Arzt. Aber bedenken Sie:

Auch die Grippeschutzimpfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz

Man darf die Gefährlichkeit der Grippe nicht unterschätzen – sie kann tödlich sein. Allerdings greift die Influenza vorwiegend schwache Personen an, Babys, Kinder, (chronisch) Kranke und Senioren – gesunde Menschen haben normalerweise kein Problem mit dem Kampf gegen die Grippeviren. Die Impfung nun soll die Immunabwehr Ihres Körpers auf eine Infektion vorbereiten; dadurch kann sie einen schweren Verlauf der Grippe vermeiden. Eine All-inclusive-Garantie gibt es dabei natürlich nicht.

Der beste Zeitpunkt für die Grippeschutzimpfung sind die Monate Oktober und November. In den zurückliegenden Jahren kam die jährliche Grippewelle erst nach dem Jahreswechsel, doch braucht der Körper ein wenig „Vorbereitungszeit“: Der vollständige Schutz durch die Impfung ist erst nach etwa zwei Wochen erreicht, und auch die Grippeschutzimpfung selbst kann zu grippeähnlichen Beschwerden führen. Bei einem „echten“ Angriff der Grippeviren wäre manches Immunsystem überfordert, die Grippe würde drastisch verlaufen.

Wann die Grippeschutzimpfung keinesfalls erfolgen soll

Wenn der Körper bereits gegen eine Krankheit ankämpft, tut man ihm mit einer Schutzimpfung gegen die Grippe nichts Gutes, denn die belastet den Körper. Eine leichte Erkältung allerdings ist kein Hinderungsgrund für eine Grippeimpfung, schreibt die Krankenkasse Barmer GEK (Mitgliedermagazin, Ausgabe 4/14); nur bei einer schweren Infektion mit mehr als 38,5 °C Fieber solle man den Termin verschieben.

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2 Bemerkungen

  1. Die Stiko hat nen Klatsch. Sorry. Mein Kind bleibt frei von dem Mist

    • Hallo, Jule,

      Impfen ja oder nein – ein heikles Thema. Zumal es für beide Seiten (mehr oder weniger gute) Argumente gibt. Dass man sich dann möglicherweise im Stich gelassen fühlt, weil nichts eindeutig ist, weil keine unzweifelhafte Empfehlung ausgesprochen werden kann, verstehe ich gut. Und dass die „Stiko“ (die Ständige Impfkommission) „einen Klatsch hat“, wird ihr nicht weh tun. Verbände sind ein Sammelbecken persönlicher Interessen, auch der egoistischen. Siehe DFB.

      Vielen dank für den Kommentar!

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