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Zahl der Woche: 0,6 Prozent weniger Schwangerschafts­abbrüche

Zahl der Woche: 0,6 Prozent weniger Schwangerschafts­abbrüche

Reutlingen. Koblenz. Bremerhaven. Drei Städte mit rund 110.000 Einwohner. Ungefähr so viele Schwangerschaften werden jährlich in Deutschland abgebrochen. Allerdings geht die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche Jahr für Jahr zurück.

Für das Jahr 2008 nennt das Statistische Bundesamt noch 114.484 Abbrüche, im sechsten Jahr danach, 2013, sind es 102.802. Und auch im ersten Quartal 2014 setzt sich der Trend fort: 0,6 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, dem 1. Quartal 2013. In einer verständlichen Zahl ausgedrückt:

»Im ersten Quartal 2014 (wurden) rund 27.900 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet.«*

  • Knapp drei Viertel der Frauen, die im ersten Quartal 2014 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 16 % zwischen 35 und 39 Jahre.
  • Rund 8 % der Frauen waren 40 Jahre und älter – die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von 4 %.
  • Rund 39 % der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch keine Lebendgeburt.
  • 97 % der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in 3 % der Fälle die Begründung für den Abbruch.

70 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden per Vakuumaspiration durchgeführt, der sogenannten Absaugmethode; 17 Prozent der Frauen entschieden sich für das Medikament Mifegyne®..

Die weitaus größere Zahl der Eingriffe erfolgte ambulant: Circa 80 Prozent der Frauen ließen den Abbruch in einer gynäkologischen Praxis vornehmen, 17 Prozent begaben sich dafür in eine Klinik.

Und hinter der letzten Zahl kann vielleicht eine soziale Komponente (der Scham, der Verschwiegenheit, der Heimlichkeit) vermutet werden: Etwa jede sechzehnte Frau begab sich für den Eingriff in ein anderes Bundesland.

*Quelle:
Statistisches Bundesamt

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