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Die fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Die fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Das HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin existiert seit 1. Juli 2010 und hat seinen Sitz am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Erstmals konzentriert sich damit eine wissenschaftliche Einrichtung auf die Heilkunst aus dem Reich der Mitte. Das große Plus des Zentrums: Hier sind Forschung, Lehre und sogar Therapie unter einem Dach vereint!

Traditionelle Chinesische Medizin:
bei den Patienten sehr beliebt

Zwei von drei Deutschen lassen sich laut einer Untersuchung des Allensbach-Instituts am liebsten durch eine Kombination aus Schulmedizin und Traditioneller Chinesischer Medizin behandeln. Die Studie fand 2005 statt – doch wer sich ein wenig umhört, spürt, dass die Popularität der TCM nicht geringer geworden ist.

Wesentlich beteiligt an diesem Prozess ist das Wissenschaftsteam um die Geschäftsführer des HanseMerkur Zentrums Dr. Roland Salchow und Dr. med. Sven Schröder.

Ziele des Teams bzw. des Zentrums für TCM sind

  • herauszufinden, wie TCM wirkt und wie effizient die traditionelle chinesische Medizin ist
  • auf hohem Niveau die TCM einzusetzen, also mit traditioneller chinesischer Medizin zu therapieren
  • ein Ort der TCM-Weiterbildung zu sein für Studenten, Ärzte und Therapeuten.

Worauf die TCM fußt

Für nicht wenige Menschen ist Traditionelle Chinesische Medizin gleichbedeutend mit Akupunktur. Das gilt, überspitzt, selbst für die Krankenkassen; denn die Therapie mit Hilfe von Akupunktur wird von den Kassen bezahlt. Nicht immer zwar und nicht bei jeder Erkrankung – aber, wie die Werbung sagt, immer öfter. Andere Therapieformen der TCM gehören hingegen noch nicht zum Leistungskatalog der Kassen. Doch auch hier werden die Ergebnisse des Teams am HanseMerkur Zentrum Daten liefern für künftige Entscheidungen: für die Frage also, welche der Therapieverfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin zukünftig von den Krankenkassen getragen werden.

TCM: drei grundsätzliche Arten der Diagnose

Vor einer Therapie steht die Diagnose – das ist bei der TCM nicht anders als bei der sogenannten Schulmedizin. Ein Heilkundiger der TCM nutzt dazu drei Methoden:

  • Anamnese (er lässt seine Patienten berichten und erfragt Hintergründe)
  • Pulsdiagnostik
  • Zungendiagnostik.

Die fünf Säulen der TCM

Lange Zeit galt bei uns im Westen die Akupunktur als Synonym für all das, was das Reich der Mitte, also China, an medizinischer Weisheit zu bieten hatte. Tatsächlich aber ist die chinesische traditionelle Medizin ein wunderbares Zusammenspiel von fünf sogenannten Säulen.

In der folgenden Übersicht lernen Sie die Säulen der traditionellen chinesischen Medizin kennen.

Säule 1: Chinesische Arzneitherapie

Die Arzneitherapie ist die wichtigste therapeutische Maßnahme in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Mehr als 3.000 Naturstoffe kommen hier zum Einsatz; überwiegend handelt es sich um Pflanzen und Mineralien.

Patienten nehmen chinesische Arzneien in aller Regel als Tee ein, doch natürlich gibt es auch Pulver, Tropfenextrakte und Kapseln. Für Hauterkrankungen hält die TCM Salben und Pasten bereit.

Säule 2: Akupunktur

Bei der Akupunktur setzt der Therapeut Nadeln in die Haut des Patienten. Die Nadeln müssen an genau und klar definierten Reizpunkten des Körpers gesetzt werden, damit sie den Heilreflex auslösen.

In der Schmerztherapie der Schulmedizin hat die Akupunktur bereits ihren festen Platz. Doch die therapeutischen Möglichkeiten reichen wesentlich weiter.

Besonders die Schöpfbehandlung und die Moxibustion erweitern das Spektrum der Akupunktur erheblich. Moxibustion ist eine Wärmebehandlung: In einem kleinen Paket gebündeltes Beifußkraut wird über dem Akupunkturpunkt abgebrannt.

Säule 3: Tuina

Tuina ist eine Massage- und Grifftechnik. Mit den Händen werden Haut- und Muskelreflexe ausgelöst, die auch Heilungsprozesse in entfernten Körperregionen in Gang setzen können.

Tuina ist insbesondere bei orthopädischen und neurologischen Erkrankungen geeignet und auch bei Kindern gut anwendbar.

Säule 4: Qi Gong

Qi Gong ist ein Komplex von Atemübungen und Bewegungsabläufen, die hoch konzentriert erfolgen. Qi Gong dient der Krankheitsvorbeugung, wirkt aber auch harmonisierend auf die Gesundheit bei bereits vorhandenen Beschwerden.

Ziel ist es, das Qi, die Lebensenergie und seine Flussbewegung im Körper zu fördern, zu erhalten oder wiederherzustellen.

Säule 5: Chinesische Diäthetik

Lebensmittel besitzen im Verständnis der chinesischen Diäthetik energetische Eigenschaften. Ihre funktionelle Wirkung werden genutzt bei Präventiv- und Heildiäten (also vorbeugend und kurativ), und sie sind absolut individuell ausgelegt.

Die chinesische Diäthetik bessert die Aufnahme der Nahrung und senkt die Belastungen des Magen-Darm-Traktes, was sich auf den Gesamtorganismus heilsam auswirkt.

Links, Hinweise und Quellen

Homepage des HanseMerkur Zentrums für Traditionelle Chinesische Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Homepage des Forschungsinstituts Allensbach

Dr. Roland Salchow

Jahrgang 1945. Studierte Physik, Mathematik und Chemie. Salchow diplomierte in Relativitätstheorie und promovierte in Festkörpertheorie.

Dr. med. Sven Schröder

Jahrgang 1962. Facharzt für Neurologie. Leitet seit dem Jahr 2000 eine der großen TCM-Praxen in Hamburg. Seine TCMAusbildung in Akupunktur, Kräuterheilkunde und Tuina erhielt Schröder bei der Deutschen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin (DGTCM) und der Societas Medicinae Sinensis (SMS). ;Mehrere längere Aufenthalte und Hospitationen in China. Schröder leitet den Qualitätszirkel für Akupunktur und TCM der Ärztekammer Hamburg und der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Erforschung neuroprotektiver und neuroregenerativer Effekte der TCM.

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