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Alternative Diagnoseverfahren erfordern Klugheit und Empathie des Therapeuten

Alternative Diagnoseverfahren erfordern Klugheit und Empathie des Therapeuten

Der Kern naturheilkundlicher Lehren besteht in sogenannten alternativen Diagnoseverfahren, die Auskunft geben über die gesundheitlichen Schwächen. Diese Diagnosetechniken verzichten weitgehend auf moderne Technologie – sie bauen auf die Sinne des Therapeuten.

Bei den sogenannten alternativen Diagnoseverfahren vertraut der Arzt bzw. der Heilpraktiker seinen Sinnen.

Ganzheitliche Betrachtung des Patienten

Sehen, Fühlen, Riechen, manchmal auch Schmecken, ganz besonders aber Spüren und Zuhören gehören zu den zentralen Fähigkeiten, die ein Naturkundler oder Heilpraktiker ausbilden muss.

Als erstes erhebt der behandelnde Therapeut eine umfassende Anamnese: Er erforscht die Lebensgeschichte des Patienten und sondiert nach den für den Krankheitsfall relevanten Fakten.

Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei der Psyche. Egal, ob in der Naturheilkunde, der Homöopathie oder der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM): Immer gehört zur Diagnosefindung die Suche nach einer möglichen seelischen Belastung.

Einem erfahrenen Therapeuten verrät bereits das Gesicht des Patienten eine Menge über seinen derzeitigen Zustand. Der Griff zu den Händen des Patienten, ein Blick auf die Handinnenflächen oder auf die Fingernägel gehört schon beinahe zu einem Begrüßungsritual: Hier nimmt der Therapeut Kontakt auf und erfährt möglicherweise etwas über die Beschwerden seines Patienten.

Früher einmal war die Harnschau ein wichtiges Mittel, um sich über das Befinden des Patienten eine Meinung zu bilden; heute wird die einfache Harnschau nur noch selten praktiziert (auch wenn Farbe und Geruch Hinweise liefern können auf bestimmte Krankheitsbilder und die Urintherapie immer wieder einmal eine Art Renaissance erfährt).

Die Therapeuten bevorzugen alternative Diagnoseverfahren wie

  • die Gesichtsdiagnostik
  • die Zungendiagnostik
  • die Irisdiagnostik
  • die Pulsdiagnose
  • die Untersuchung der Reflexzonen an den Füßen

Das sind nur einige Beispiele für alternative Diagnoseverfahren, bei denen der Therapeut außer seinen Sinnen keine weiteren Hilfsmittel einsetzt. Im Folgenden erfahren Sie etwas mehr über einzelne alternative Diagnosetechniken.

Pathophysiognomik

Die Pathophysiognomik beschäftigt sich damit, krankhafte Zeichen im Gesicht zu erkennen. Dank dieser alternative Diagnose erkennt ein entsprechend ausgebildeter Therapeut bereits frühzeitig gesundheitliche Störungen des Körpers. Hinweise können sein: Farb- und Strukturveränderungen der Gesichtshaut oder der Lippen.

Aber auch zurückliegende Erkrankungen haben ihre Spuren im Gesicht hinterlassen und erzählen dem Kundigen eine ganze Menge aus dem Leben des vor ihm stehenden Patienten.

Um im Gesicht des Patienten lesen zu können, bedarf es einer genauen und sensiblen Beobachtung. Die Lehre von den organ- und funktionsspezifischen Zeichen im Gesicht ist eine seit langem bewährte alternative Diagnosetechnik.

Irisdiagnostik

Bei der Iridologie, wie die Irisdiagnostik auch heißt, schaut der Therapeut dem Patienten in die Augen. Hier erkennt er krankhafte Strukturen der einzelnen Gewebe des Körpers, und er findet Hinweise auf systemische Erkrankungen.

Dieses Verfahren nutzen hauptsächlich Heilpraktiker und in der Alternativmedizin tätige Ärzte. Neben Organschwächen offenbart die Untersuchung der Augen vor allem krankhafte konstitutionelle Veranlagungen.

Zungen- und Pulsdiagnostik

Zungendiagnostik und Pulsdiagnostik besitzen besonders in der Traditionellen Chinesischen Medizin einen hohen Stellenwert.

Bei der Zungenschau wird auf Beläge der Zungenoberfläche geachtet; die Farbe der Zunge wird untersucht, ihre Form und die Beweglichkeit.

Die Pulsdiagnostik innerhalb der TCM unterscheidet etwa 30 verschiedene Qualitäten des Pulsschlages. Jede einzelne Qualität kann Auskunft geben über eventuell vorliegende Erkrankungen.

Diagnose durch die Untersuchung der Fußreflexzonen

Die alternative Medizin bietet auch an den Füßen Diagnosemöglichkeiten: Fußreflexzonentherapie zur Behandlung von Krankheiten ist vielen Menschen ein Begriff. Der gesamte Organismus wird als ein Abbild an den Füßen widergespiegelt.

Durch den Organ- und Gewebebezug, der sich an den Reflexzonen der Füße zeigt, kann, bevor eine Behandlung durchgeführt wird, eine entsprechende Diagnostik durchgeführt werden. Der Therapeut kann schmerzhafte Bereiche, Verhärtungen im Gewebe und andere Veränderungen in den Reflexzonen ertasten und daraus Schlussfolgerungen für die Diagnose ziehen.

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