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Sonnenbrand – Angriff aus dem All

Sonnenbrand – Angriff aus dem All

Braune Haut gilt als schön. Sie wirkt begehrenswert und signalisiert Jugend, Gesundheit und Erfolg. Doch unter ihrer dunklen Oberfläche tickt eine Zeitbombe.

Wer früher etwas auf sich hielt, schützte seine Haut. Heller Teint, weiße Arme, alabasterfarbener Körper waren eine Art Farbcode der Herkunft: Wer so aussah, hatte es nicht nötig, körperlich zu arbeiten (an der Sonne), und stammte folglich aus „gutem“ Hause.

Das hat sich geändert. Heute gilt ein dunkler Teint als Zeichen für Erfolg und Gesundheit. Und wer gesund ist, so hofft man, dem stehen Tür und Tor offen: in der Karriere, im Konkurrenzkampf, bei der Partnerwahl – Gesundheit ist ein strategisches Kriterium, wenn es um die Fortpflanzung geht.

Ist es da ein Wunder, dass Menschen gerne braun werden wollen? Die wenigsten sind sich allerdings der Risiken bewusst, welch gefährlichen Weg sie gehen, um braun zu werden: Für eine dunkle Haut zahlen wir viel zu oft in Form eines Sonnenbrands. Und Sonnenbrand ist eine heimtückische, ja lebensbedrohliche Angelegenheit.

Was ist Sonnenbrand?

Beim Sonnenbrand handelt es sich um eine akute Entzündung der Haut. Je nach Schwere der Entzündung spricht man von Sonnenbrand des 1. bis 3. Grades: Die Bandbreite des Sonnenbrands reicht von einer rosarot verfärbten Haut bis hin zu einer schweren Verbrennung.

Wie entsteht ein Sonnenbrand?

Ein Sonnenbrand entsteht als Reaktion der ungeschützten Haut auf die Strahlen der Sonne. Hauptverursacher ist die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung: kurzwelliges Licht, das auch ultraviolette Strahlen genannt wird.

Der ultraviolette Anteil des Sonnenlichts trifft auf die Haut und ihre Zellen. Die Zellen sind großartige Chemiewerke, in denen alles Mögliche produziert wird und vorhanden ist: Gegen zu starkes Sonnenlicht bringen die Zellen Melanine in Stellung, das sind winzige Pigmente, die unsere Haut färben.

Wenn Sonnenlicht nun auf die Haut fällt, fährt das Chemiewerk Sonderschichten und färbt unsere Haut braun. Das ist genau der gewünschte Effekt!

Was wir Menschen dabei vergessen: Die Färbung der Haut ist keine kosmetische Sache mit psychosozialem Nutzen, sondern reine Schutzmaßnahme! Unser Körper zieht die Jalousien hoch gegen die harte UV-Strahlung der Sonne – unser Körper will uns vor Sonnenbrand schützen! Die Strahlenattacken der Sonne werden von dunkler Haut besser vertragen als von heller Haut.

Wie schützt uns der Körper gegen den Sonnenbrand?

Die UV-Strahlen der Sonne schlagen nicht gänzlich ungefiltert auf unserer Hautoberfläche ein – die Menschheit besitzt Vorposten. Das Magnetfeld der Erde beispielsweise leitet einen erheblichen Anteil der Sonnenstrahlung um unseren Globus herum; wie in einem Windkanal wird die UV-Strahlung in den Weltall geleitet, ohne Schaden anzurichten.

Die verschiedenen Luftschichten über uns filtern und reduzieren den Anteil der Strahlung noch einmal – besonders tapfer in dieser Schlacht tut sich die Ozonschicht hervor. Wie wir aber alle wissen, haben wir Menschen Löcher in diesen Schild geschlagen.

Was sich an Strahlen an den „Vorposten“ vorbeischmuggeln kann (mit Lichtgeschwindigkeit!), trifft auf unsere Haut. Neben der Hautfärbung durch die Melanine ergreift das Chemiewerk „Haut“ zusätzliche Maßnahmen: Sie verdickt sich und schützt so die weiter innen liegenden Regionen des Körpers.

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