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Angriff aus dem All: UV-Strahlung und der Sonnenbrand

Angriff aus dem All: UV-Strahlung und der Sonnenbrand

Sonnenbrand ist möglicherweise die Vorstufe von Hautkrankheiten bis hin zum Hautkrebs – aus einer Jahre zurückliegenden Belastung der Haut durch die Sonne kann sich Hautkrebs entwickeln. Wie ist das möglich?

Die harten UV-Strahlen sind eine Waffe mit Zeitzünder: Erst einmal setzen sie sogenannte Sauerstoffradikale in der Haut frei, die das Kollagen in der Haut schädigen.

Infos zum Kollagen

Die Fasern des Kollagens besitzen eine enorme Zugfestigkeit, sie dehnen sich kaum: Glatte Haut ist das äußere Anzeichen intakten Kollagens. Harte UV-Strahlung aber schädigt das Kollagen der Bindegewebsfasern – die Folge: Unsere Haut wirft Falten, wird runzelig, sie „altert“ vorzeitig.

Vorsicht! Eine gealterte Haut ist nicht nur ein kosmetisches „Problem“! Die vorzeitig gealterte Haut verhält sich auch wie eine alte Haut: Sie wird zunehmend dünner, sie verliert an Elastizität, wird schlechter durchblutet und damit auch schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Sonnenbrand als Vorbote des Hautkrebs

Der vielleicht dramatischste Prozess aber wird durch die UV-Strahlung auf der Ebene der Zellkerne in Gang gesetzt. Wenn die UV-Strahlung ungehindert und in massiver Dosis bis in die Zellen vordringt, greift sie dort das Erbmaterial an.

Nach diesem Angriff sind die Zellen nicht mehr so, wie sie sein sollen: Sie haben sich verändert – und eine veränderte Zelle ist die vielleicht einfachste Definition für Krebs! Mit der erhöhten Strahlendosis aus dem Sonnenlicht erhöht sich die Gefahr von Hautkrebs.

Um es klar und nochmals zu sagen: Sonnenbrand ist möglicherweise die Vorstufe von Hautkrebs! Aus Sonnenbrand kann sich nach Jahren ein Hautkrebs entwickeln. Und Hautkrebs gilt als eine der bösartigsten und lebensbedrohlichsten Krebsformen.

Nicht immer heilt die Zeit Wunden

Oft ist davon die Rede, dass die Haut die Dosis der Sonnenstrahlung quasi speichere; ganz so, als ob die Haut sich „merken“ würde, wie viel Strahlung sie abbekommen hat.

So eindringlich dieses Bild ist – es stimmt nicht ganz. Richtig ist vielmehr: Mit einem gewissen Maß an UV-Strahlung wird die Haut selbst fertig, damit kommt sie gut zurecht dank ihrer Waffen und Gegenmittel. Bei normaler Lichteinstrahlung können Schädigungen am Erbgut, an der DNA, wieder repariert werden.

Erst ab einer bestimmten Intensität an UV-Strahlung ist das Chemiewerk Haut überfordert. Der Sonnenbrand zeigt das deutlich an: von der Rötung bis zur echten Verbrennung, bei der sich Blasen bilden und die Haut platzt.

Wie viel Dosis Sonne man risikolos verträgt, ist von Mensch zu Mensch verschieden; es gibt für den Sonnenbrand kein Dosimeter.

Stärker anfällig für einen Sonnenbrand sind hellhäutige Typen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente begünstigen einen Sonnenbrand: Antibiotika, Rheumamittel oder Antidepressiva steigern die Empfindsamkeit gegenüber Sonnenlicht. Johanniskraut beispielsweise ist bekannt dafür, dass es bei Depressionen hilft, aber auch Flecken auf der Haut verursacht.

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